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eFuels in der Schifffahrt

Die europäische Schifffahrt macht 75 % des Außenhandels und 31 % des EU-Binnenhandels aus. Jedes Jahr nutzen rund 400 Millionen Passagiere die Häfen der EU, davon 14 Millionen auf Kreuzfahrtschiffen. Nach Angaben der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) wurden 2019 weltweit rund 210 Millionen Tonnen Schiffskraftstoff verbraucht; dies verursacht ca. 2 % der jährlichen Treibhausgasemissionen. Die Schifffahrt ist wie kaum ein anderer Sektor vom internationalen Wettbewerb betroffen und wurde bisher von der Klimapolitik nur minimal reguliert. Im Rahmen des Europäischen Green Deals will die EU die Dekarbonisierung der Schifffahrt vorantreiben und hat mit der FuelEU Maritime-Verordnung einen ersten Vorschlag dazu vorgelegt. Wir begrüßen insbesondere den langfristigen und umfassenden Ansatz der Verordnung. So werden nicht nur Emissionsziele für den Zeitraum bis 2050 vorgeschlagen, sondern die EU überlässt es den Marktteilnehmern, ob die Ziele durch den Einsatz erneuerbarer Kraftstoffe, neuer schiffstechnischer Verfahren oder alternativer Lotsentechniken erreicht werden sollen.

Kernargumente

Die eFuel Alliance befürwortet die neue FuelEU Maritime-Verordnung als wichtiges Mittel zum sowohl synthetische Kraftstoffe auf den Markt zu bringen, und als Anreiz, die Effizienz von Schiffen zu steigern als auch Anreize zur Steigerung der Effizienz von Schiffen zu schaffen. FuelEU Maritime bietet eine große Chance, die Schifffahrt zu "defossilisieren". Unser Hauptkritikpunkt ist, dass das vorgeschlagene Ziel zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen kurz- und mittelfristig durch die Nutzung bereits vorhandener Kraftstoffe wie Biodiesel (Altspeiseöl) erreicht werden kann, die derzeit u.a. im Straßenverkehr verwendet werden.

Folglich würde FuelEU Maritime in seiner jetzigen Form bis 2030 keine zusätzlichen erneuerbaren Kraftstoffe auf den Markt bringen und somit auch keine zusätzliche Reduzierung der CO2-Emissionen bewirken. Um zu verhindern, dass CO2-Reduzierungen im Rahmen von zwei verschiedenen Gesetzen doppelt berücksichtigt werden, und um Anreize für neue Investitionen zu schaffen, muss das Anspruchsniveau angehoben werden, und es sollte ein Mindestanteil für fortschrittliche Technologien wie eFuels aufgenommen werden.

Unsere Forderungen

  • Die von der EU-Kommission vorgeschlagenen Prozentsätze sollten angehoben werden, um stärkere Anreize für Investitionen in Technologien zu schaffen, die nicht auf fossilen Brennstoffen beruhen.
  • Wir fordern eine Treibhausgasreduktion von mindestens 15 % bis 2030 und 100 % bis 2050, um einen klimaneutralen Seeverkehr zu erreichen.
  • Wir empfehlen die Festlegung von Mindestanteilen für Wasserstoff und eFuels – sogenannte erneuerbare Kraftstoffe nicht-biologischen Ursprungs. Wir schlagen 6 % bis 2030 und mindestens 48 % bis 2050 vor.
  • Wichtig ist auch, dass die europäischen Häfen und Reeder keine wirtschaftlichen Nachteile erleiden. Um dies zu erreichen, müssen Regulierungslücken beseitigt und die Einnahmen aus dem EU-Emissionshandelssystem (EU ETS) genutzt werden, um Kostenunterschiede zwischen erneuerbaren und fossilen Kraftstoffen auszugleichen.

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