eFuels für PKW und LKW
Ein Instrument zur Verringerung der Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor ist die Überarbeitung der CO2-Emissionsnormen für neue Pkw sowie leichte Nutzfahrzeuge. Wir sind davon überzeugt, dass ein ausgewogener Mix aus strengen, aber erreichbaren CO2-Emissionsnormen und gleichen Bedingungen für alle Technologien zur Emissionsreduzierung die positivsten Auswirkungen auf unser Klima haben wird. Um den tatsächlichen Beitrag einer Technologie zum Klimaschutz zu ermitteln, muss die CO2-Bilanz eines Fahrzeugs idealerweise auf Basis seines gesamten Lebenszyklus bewertet werden. Die Berücksichtigung von erneuerbaren Kraftstoffen in den CO2-Emissionsnormen ist ein erster Schritt zu einem ganzheitlicheren und integrativen Klimaansatz im Verkehr.
Handlungsbedarf: Berücksichtigung erneuerbarer Kraftstoffe
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Bei den CO2-Emissionsnormen wird die Verantwortung entlang der Lieferkette getrennt: Die Kraftstofflieferanten sind für die Emissionen von Transportkraftstoffen von der ursprünglichen Energiequelle ("Brunnen") bis zum Fahrzeug ("Tank") verantwortlich. Sie unterliegen Vorschriften wie der überarbeiteten Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED) und weiteren gesetzlichen Anforderungen, die sich im Wesentlichen auf die verbrauchten Kraftstoffmengen konzentrieren. Die Fahrzeughersteller ("OEM") sind für die direkten Emissionen des Fahrzeugs verantwortlich, d. h. auf dem Weg vom Tank zu den Rädern. Das Hauptelement zur Regelung der Emissionsreduzierung sind die CO2-Emissionsnormen für Neufahrzeuge. Die OEMs müssen ein bestimmtes durchschnittliches Flottenziel für die jährlich verkauften Neufahrzeuge erfüllen. Da diese beiden Bereiche nicht miteinander verbunden sind, lässt der EU-Rechtsrahmen erhebliche Umweltvorteile außer Acht und schränkt die möglichen Antriebsoptionen für Pkw, Transporter und schwere Nutzfahrzeuge ein.
Ein Kohlenstoff-Korrekturfaktor kombiniert Fahrzeuge und Kraftstoffe
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Eine Brücke kann durch die Einführung eines Kohlenstoff-Korrekturfaktors geschaffen werden, der die CO2-Emissionen neuer Pkw, Lieferwagen und Lkw um die Menge an erneuerbaren Kraftstoffen reduziert, die bereits im derzeitigen Kraftstoffmix enthalten ist. Wenn beispielsweise 10 % erneuerbarer Dieselkraftstoff auf dem europäischen Kraftstoffmarkt vorhanden ist, sollte der Auspuff-CO2-Wert eines Langstrecken-Lkw von 55 gCO2/tkm auf 49,5 gCO2/tkm korrigiert werden.
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Das zeigt auch ein gemeinsamer Brief an die europäischen Entscheidungsträger, der von rund 120 Unternehmen und Verbänden sowie mehr als 90 Wissenschaftlern unterzeichnet wurde: Industrie und Wissenschaft sind sich einig, dass alle klimaneutralen Handlungsoptionen im Schwerlastverkehr genutzt werden müssen.
Einführung eines freiwilligen Anrechnungssystems für erneuerbare Kraftstoffe
Eine Möglichkeit, den verbleibenden CO2-Ausstoß auszugleichen, ist die Einführung eines so genannten Creditingsystems für die erneuerbaren Kraftstoffe, das im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) entwickelt wurde. Hier können die Hersteller Gutschriften von den Produzenten erneuerbarer Kraftstoffe erwerben, um die CO2-Bilanz von Neufahrzeugen zu reduzieren. Vorteile und Kostenabschätzungen werden in dieser Studie durchgeführt. Die Schweiz wird ab 2025 ein freiwilliges Creditingsystem für OEMs einführen.
Ein Anrechnungssystem für erneuerbare Kraftstoffe:
- mehr klimaneutrale Wahlmöglichkeiten für Kunden, wie z. B. Hybridfahrzeuge,
- eine höhere CO2-Reduktion im Vergleich zu reinen Elektrofahrzeugen,
- ein erster Schritt hin zu einer ganzheitlichen Lebenszyklusanalyse,
- dass die Effektivität und Effizienz nicht untergraben wird, da es freiwillig ist,
- ausschließlich zusätzliche Mengen an erneuerbaren Kraftstoffen,
- die Einhaltung der Verantwortlichkeiten, Beschränkungen und Nachhaltigkeitskriterien der Kraftstoffindustrie,
- etablierte Verfahren und offizielle Stellen zur Überprüfung der Kraftstoffmengen,
- mehr Lösungen und Flexibilität für die Automobilbranche.
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